Cape Hillsborough: Ein magischer Morgen am Känguru-Strand

Cape Hillsborough: Ein magischer Morgen am Känguru-Strand

Bei der Vielzahl an Nationalparks entlang der Ostküste Australiens verlieren selbst die Einheimischen schonmal den Überblick. Als wir nach dem Weg zum Cape Hillsborough Nationalpark fragen, ernten wir selbst im benachbarten Mackay nur skeptische Blicke.

„Noch nie gehört“ oder „Was wollt ihr denn da?“ lauten die Antworten, meist garniert mit einem Hinweis auf die vermeintlich bessere Alternative: den Eungella National Park, bekannt für seine urzeitlichen Schnabeltiere. Doch wir bleiben bei unserer Entscheidung und finden schließlich auch problemlos die gesuchte Abzweigung.

Cape Hillsborough: Ein magischer Morgen am Känguru-Strand
Tolle Landschaftsbilder im Cape Hillsborough Nationalpark

Cape Hillsborough: Abseits der ausgetretenen Pfade

Zu verlockend sind die Geschichten über Cape Hillsborough, die uns bereits vor einigen Wochen zugesteckt wurden: kilometerlange, oft menschenleere Strände, idyllische Wanderwege mit einzigartigen View Points und jede Menge unberührte Natur!

Zudem, so erzählte man uns, würden jeden Morgen zum Sonnenaufgang bis zu 50 Kängurus zum Strand hüpfen. Sie deckten dort ihren täglichen Salzbedarf mit einigen Schlücken Meerwasser und noch mit den ersten Sonnenstrahlen sollen sie wieder verschwunden sein.

Wir finden ein schönes Plätzchen auf dem sehr gut ausgestatten Campingplatz „Cape Hillsborough Nature Resort“ direkt am Strand und machen uns zu Fuß auf eine erste Erkundungstour. Jeder Schritt ist ein echter Hochgenuss, die Landschaft in der Umgebung ist atemberaubend schön!

Genau hier sollen allmorgendlich die Kängurus auftauchen
Ausblick vom Viewpoint auf den Strand von Cape Hillsborough

Stimmt tatsächlich: Kängurus am Strand, zum Greifen nah

Erschöpft fallen wir an diesem Abend recht früh ins Bett und stellen uns – nicht ganz ohne Zweifel – für den nächsten Morgen auf kurz vor 5 Uhr. Warum müssen unvergessliche Erlebnisse eigentlich so oft zu unchristlichen Uhrzeiten stattfinden? 🙂 Schon als wir mit verschlafenen Augen aus unserem Campervan in Richtung Strand blicken, entdecken wir in der langsam schwindenden Dunkelheit die ersten umherhüpfenden Schatten.

Kein Zweifel – diese außergewöhnliche Story stimmt. Vorsichtig laufen wir die wenigen Schritte vom Campingplatz ans Wasser und verlieren uns für einige Zeit in der Magie des Augenblicks. Wie in Trance hoppsen die australischen Nationalsymbole zum Meer oder starren minutenlang fast regungslos in Richtung der Sonne, die sich mit einem dramatisch-roten Farbenspiel langsam über dem Ozean emporkämpft.

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Obwohl es sich um wilde Tiere handelt, größtenteils Wallabys sowie einige hoch aufgeschossene Kängurus, schenken sie uns keine größere Beachtung und scheinen völlig vertieft in ihr allmorgendliches Ritual. Wir machen einige Schnappschüsse aus nächster Nähe und stellen dann unsere Kamera mit Stativ auf den Sandboden. Plötzlich ist es vorbei mit dem Desinteresse und eines der Kängurus beäugt skeptisch unsere Linse (zu sehen im obigen Video!) 😀

Als sich der Schleier langsam von den umliegenden Wäldern löst und die Umgebung durch die aufsteigende Sonne zu glitzern beginnt, startet der große Rückzug. Wie auf ein unsichtbares Kommando sprinten die Kängurus und Wallabys (natürlich hüpfenderweise) vom Strand und verschwinden schlagartig in den Büschen von Cape Hillsborough. So als sei nichts geschehen.

Kangaroo at the beach: Cape Hillsborough
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Warum es zu diesem Phänomen kommt und – vor allem – aus welchem Grund die Tiere ausgerechnet in Cape Hillsborough ein solches Verhalten zeigen, ist weitgehend unbekannt. Fest steht jedenfalls, dass der wenig bekannte Nationalpark in der Region Mackay unvergessliche Momente und Australien-Fotos wie aus dem Bilderbuch beschert!

Känguru aus nächster Nähe: Besser als jeder Zoo
Reiseblogger bei der Arbeit ;-)

Update: Steven hat auf seinem Blog Funkloch aktuelle Eindrücke aus Cape Hillsborough veröffentlicht und ein tolles Video gedreht – schaut mal vorbei!

Hattet ihr auf Reisen selbst bereits ein außergewöhnliches Tier-Erlebnis? Wir freuen uns auf eure Kommentare!


Wir waren mit einem Campervan unterwegs, der uns durch JUCY Rentals Australia zur Verfügung gestellt wurde. Mehr über unsere Routenplanung erfahrt ihr in unserem Roadtrip-Artikel. Den o.g. Campingplatz haben wir ohne vorherige Buchung angesteuert und bekamen im Oktober problemlos einen Platz (Unpowered Site, 31 AUD). Bei Detailfragen schickt uns gerne eine Nachricht oder hinterlasst einen Kommentar!
Alex
Alex

Alex Mirschel hat FINEST PLACES bereits 2010 gegründet und viele Jahre unter dem Namen Niedblog zu einem der einflussreichsten Luxus-Reiseblogs in Europa entwickelt. Seit dem Rebranding 2022 ist er unter FINEST PLACES unterwegs. Der Frankfurter Diplom-Verwaltungswirt war ursprünglich im öffentlichen Recht tätig und hielt einen Lehrauftrag als Dozent für Soziologie. Heute ist er selbstständiger Berater und Netzwerkpartner von Realizing Progress. Der Digital-Experte entwickelt Strategien, Kommunikationskonzepte und begleitet Veränderungsprozesse von Unternehmen und Destinationen.

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8 Kommentare

  1. Claudia Schmidt
    7. Oktober 2017 / 08:44

    Es ist zwar schon einige Zeit her, dass wir in Cape Hillborough waren, die Erklärung für die Kängurus und Wallabys war damals ganz einfach, sie würden gefüttert

    • Claudia Schmidt
      7. Oktober 2017 / 08:45

      Ich habe auch Bilder von der Fütterung, allerdings kann ich sie leider hier nicht einfügen

  2. 30. September 2017 / 14:57

    Huhu Alex,
    ich habe eben deinen Text gelesen. Vor einem Monat war ich auch in Cape Hillsborough und habe den Sonnenaufgang mit den Kängurus verbracht. Vor Ort wurde mir gesagt, dass die Tiere morgens zum Strand kommen, weil sie das angespülte Seegras fressen. Zwar nicht in großen Mengen, aber irgendwie scheinen sie so ihren Mineralhaushalt auf Zack zu halten. Beeindruckendes Erlebnis.
    Cheerio, Steven

  3. 10. Februar 2015 / 17:19

    Wunderschöne Bilder, Australien ist definitiv eines meiner Traumziele. Hoffentlich wird der Traum eines Tages wahr. Die sind ja recht zahm und scheinen an Menschen gewöhnt zu sein.

  4. Mike
    26. November 2013 / 17:43

    hey folks, am just flashed by your pics although my german is really awful. thanks to google translations i found out the most important facts about this experience and will head to hillsborough asap. thumbs up for the great video. very best, mike

  5. Marcel
    18. November 2013 / 08:58

    Ich dachte ja erst, daß es hier um einen Tierpark oder Zoo gehen würde und ihr die Geschichte einfach ein bißchen reißerisch aufziehen wollt. Aber nach dem Video und euren Bildern bin ich wirklich geflasht, das ist ja unfaßbar. Ich wünschte auf unserer Australien-Reise 2008 hätten wir von diesem Tip gewußt, denn die Fotos sind ja wahre Sinnbilder von Australien, wie man es sich nur ausmalen würde. Mich wundert, daß der Strand nicht schon völlig überlaufen ist mit Touris, denn das erscheint mir wirklich einmalig auf der Welt

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