Chiang Mai & Chiang Rai: Thailands bunter Norden

Chiang Mai & Chiang Rai: Thailands bunter Norden

Wer an Thailand denkt, der denkt zwangsläufig auch an die unzähligen Tempelanlagen, die im ganzen Land zu finden sind. Nicht wenige Thailand-Urlauber erleben mit der Zeit eine Art „Tempel-Burnout“, sie meinen, dass ja ohnehin alle Tempel irgendwie gleich aussehen und man zu Hause schließlich auch nur alle Schaltjahre mal in die Kirche ginge.

Als unsere Reise durch den Norden von Thailand führte, zunächst nach Chiang Mai und einige Tage später nach Chiang Rai, haben wir uns bewusst für einen bunten Mix entschieden. Ob sich eine Reise durch Nordthailand lohnt? Wir verraten es euch!

Chiang Mai & Chiang Rai: Thailands bunter Norden
Tuk Tuk in Chiang Mai (Nord-Thailand)

Tempel-Burnouts, weiße Wunder und Mönch-Chats

Chiang Mai lockt gleich mit einer ganzen Palette an unterschiedlichen Tempeln, die jeder für sich seinen ganz besonderen Reiz und Charme aufweist. Sei es der auf einem Berg gelegene Wat Phra That Doi Suthep, der abgesehen von der beeindruckenden Tempelanlage auch noch einen wundervollen Ausblick ins Tal bereithält oder der im Wald gelegene Wat Umong.

Auch die Tempel inmitten der Altstadt wie Wat Chedi Luang und Wat Phra Singh sollte nicht verpasst werden, sie bilden gewissermaßen das religiöse und kulturelle Zentrum der Stadt. Besucher, die glauben im nördlicheren Chiang Rai nur eine Fortsetzung dieser Kollektion zu finden, werden ihr weißes Wunder erleben.

Der beeindruckende Wat Chedi Luang in Chiang Mai
Der beeindruckende Wat Chedi Luang in Chiang Mai
Tempel Eingang in Chiang Mai
Mystischer Eingang zu einem Tempel in Chiang Mai

Während in Chiang Mai vor allem die verschiedenen Elefanten-Camps den Tempeln im Hinblick auf die Beliebtheit unter Touristen ernsthafte Konkurrenz machen, steht in Chiang Rai fast alles im Zeichen des Wat Rong Khun. Der extravagante, strahlend-weiße Tempel fällt so gänzlich aus dem bekannten Rahmen und setzt mit dramatischen Höllendarstellungen und aufwändigen Verzierungen Akzente.

Der Architekt Chalermchai Kositpipat möchte seinen Stil vor allem als Symbolik für die Reinheit Buddhas verstanden wissen. Besonders skurril: In Thailand gilt weiß eigentlich als Farbe der Trauer. Für manche ist Wat Kong Rhun schlichtweg Kitsch, für andere Besucher ist es aufgrund ihrer Einzigartigkeit eine der schönsten Tempelanlagen der Welt!

Wat Rong Khun
Surreale Glitzerwelt: Der Wat Rong Khun in Chiang Rai

Auch wir lassen uns von dem etwas surrealen Glitzertempel blenden und finden schnell Gefallen an ihm. Gerade weil er so überhaupt nicht zu seiner Umgebung passt und sich bewusst von den sonstigen Tempeln abhebt.

Wat Rong Khun in Chiang Rai
Kitsch oder Kunst? Der White Temple Wat Rong Khun in Chiang Rai

Hunderte Fotos von Tempeln wird man als Reisender aus Chiang Mai und Chiang Rai sicherlich mit nach Hause bringen. Wer allerdings nicht nur Interesse an den Bauwerken und ihren Geschichten hat, sondern auch mehr über die Menschen und das religiöse Leben erfahren möchte, der sollte unbedingt die Gelegenheit nutzen und mit einem Mönch ins Gespräch kommen.

Suchen muss man nach den Männern in ihren orange-farbenen Gewändern nicht lange, sie sind in unmittelbarer Nähe aller großen Tempel zu fast jeder Tageszeit zu finden.Alle Mönche, die wir auf unserer Reise trafen, waren sehr offen und erzählten uns gerne mehr von ihrer Lebensweise, der Entscheidung Mönch werden zu wollen und bedankten sich sogar nach dem Gespräch für die tolle Möglichkeit, ihr Englisch zu verbessern.

An manchen größeren Tempeln mit angegliederte Mönch-Schule wird auch explizit auf das „Chat with a monk“ Programm hingewiesen!

Mönch-Schule Monk School Chiang Mai
Junge Mönche in einer Monk School in Chiang Mai
Freuen sich über ein Gespräch: Mönche in Chiang Mai
Freuen sich über ein Gespräch: Mönche in Chiang Mai

Märkte wie Tag und Nacht sowie überraschende Feste

Einen Unterschied wie Tag und Nacht macht es nicht nur sprichwörtlich, wenn es darum geht, einen der lokalen Märkte zu besuchen. Besonders ein Besuch der allabendlichen Nachtmärkte in Chiang Mai und Chiang Rai gehört bei Touristen zum beliebten Standardprogramm. Hier findet man allabendlich neben Unmengen Plunder auch billige Kleidung, gefälschte Uhren und Handtaschen sowie viele Leckereien aus den Garküchen.

Einen Besuch ist das allemal wert, aber ein authentisches Marktleben darf man hier nicht erwarten. Ganz anders geht es auf den verschiedenen Tagesmärkten zu, wo man zwischen Bergen an Obst und Gemüse, frischem Fisch, ungekühltem Fleisch und vielen exotischen Speisen nur höchst selten ein westliches Gesicht erblickt.

Dafür allerdings hat man das Vergnügen, an jedem Marktstand ein freundliches bis skeptisches Lächeln der Einheimischen zu ernten, mit Händen und Füßen zu kommunizieren, um letztlich ein Gericht in den Händen zu halten, von dem man nicht die geringste Ahnung hat, was darin enthalten ist. Doch gerade dies macht den Reiz des Reisens aus und nicht etwa mit „cheap cheap“ Rufen durch Touristenmassen zu laufen.

Frisches Obst auf einem Day Market in Chiang Mai
Frisches Obst auf einem Day Market in Chiang Mai
Food auf einem Markt in Chiang Rai
Unbekannte Leckereien warten auf den Märkten

Die Thais lieben es zu feiern und vor allem an den Wochenenden gibt es täglich ein mehr oder minder großes Fest ganz in der Nähe (Beste Reisezeit Thailand). Während unserer Woche in Chiang Mai und Chiang Rai konnten wir jeden Abend auf ein anderes Fest gehen und uns unter die Einheimischen mischen.

Mal sind wir durch Zufall in eine große Straßenparade gestolpert, mal wurden wir im Gespräch zu einem Musikfestival eingeladen und mal haben wir auf Plakaten, die komplett in Thai gehalten waren, erahnt, dass irgendwo ein Farm Festival stattfinden muss. Manchmal genießt man die besten Erlebnisse, wenn man einfach mal alle Pläne über Bord wirft und spontan ins Ungewisse reist.

Also rein ins Tuk-Tuk, auf den Flyer gezeigt und kurz darauf als einzige Westler unter Tausenden Thais einen tollen Abend erlebt! Gemeinsam haben diese Feste vor allem, dass sie im Freien stattfinden, in aller Regel kostenlos sind und vor allem einmalige Eindrücke liefern sowie die Möglichkeit in lustiger und entspannter Atmosphäre mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen.

Street Parade Fire Show Chiang Rai
Feurige Stimmung auf einer Parade in Chiang Rai
Farm Festival Singha Park Chiang Rai
Holland-Ambiente auf einem Farm Festival in Chiang Rai

Allgemein wird sich im Norden Thailands vor allem mit den knatternden Tuk-Tuks fortbewegt, wobei die Fahrer in der Regel einen recht hoch angesetzten Pauschalbetrag fordern. Wer sein Budget im Blick behalten muss, sollte ein bisschen Verhandlungsgeschick an den Tag legen.

Der einfachste Weg von Chiang Mai nach Chiang Rai erfolgt mit einer der zahlreichen Bus-Unternehmen, die one-way je nach Verkehrslage etwa drei Stunden benötigen. Empfehlenswert für Reisende, die etwas mehr Komfort wünschen, sind die bequemen VIP Busse von Green Bus mit 24 extrabreiten Lounge-Sesseln.

Hier gibt es neben zusätzlicher Beinfreiheit auch Annehmlichkeiten wie eine Toilette an Bord, eine Flasche Wasser und einen Snack für jeden Gast sowie einen Monitor mit Filmen. Der Service kostet nur 330 Baht (7,40 EUR) und ist unserer Meinung nach den Aufpreis gegenüber den normalen Bussen wert.

Tuk Tuk Fahren in Chiang Mai
Mit dem Tuk Tuk geht es durch Chiang Mai

Unsere Hotel-Tipps für Chiang Mai und Chiang Rai

Im Luxusbereich überzeugt das Anantara Chiang Mai (unser Bericht), ehemals: The Chedi Chiang Mai, mit einer tollen Lage am Fluss, modernen geräumigen Zimmern und einem sehr angenehmen Ambiente. Die Gartenanlage mit dem Pool und der aufmerksame Service bieten den perfekten Ausgleich nach einem ereignisreichen Tag in der trubeligen Stadt.

Wer auf Luxus verzichten kann, findet im Napatra Hotel Chiang Mai eine gute Alternative für Sparfüchse. In Chiang Rai erfüllt das toll gelegene Le Meridien Chiang Rai Resort höchste Ansprüche, während das 3 Sterne Hotel Nak Nakara ein besonders gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweist. Alle vier Hotels haben wir persönlich getestet und können Sie wärmstens weiterempfehlen.

Als großen Flopp empfanden wir hingegen das The Nara Boutique Resort & Spa und haben daher schon nach einem ersten Kurzeindruck unsere Buchung storniert.

Anantara Chiang Mai ex The Chedi Chiang Mai
Luxus pur im Anantara Chiang Mai

>>> SPECIAL: MEHR FOTOS UND INFOS ZUM ANANTARA CHIANG MAI


Mehr Fotos aus Chiang Mai & Chiang Rai (Thailand):


Unsere Recherchen in Chiang Mai und Chiang Rai wurden von der Tourism Authority of Thailand unterstützt.


Alex
Alex

Alex Mirschel hat FINEST PLACES bereits 2010 gegründet und viele Jahre unter dem Namen Niedblog zu einem der einflussreichsten Luxus-Reiseblogs in Europa entwickelt. Seit dem Rebranding 2022 ist er unter FINEST PLACES unterwegs. Der Frankfurter Diplom-Verwaltungswirt war ursprünglich im öffentlichen Recht tätig und hielt einen Lehrauftrag als Dozent für Soziologie. Heute ist er selbstständiger Berater und Netzwerkpartner von Realizing Progress. Der Digital-Experte entwickelt Strategien, Kommunikationskonzepte und begleitet Veränderungsprozesse von Unternehmen und Destinationen.

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4 Kommentare

  1. Danni
    22. November 2017 / 18:01

    Toller Beitrag und wunderschöne Bilder dir ihr da gemacht habt. Da freue ich mich schon auf Dezember wenn ich wieder nach Chiang Rai/Chiang Mai gehe. Wobei mein Favorit ja Chiang Rai ist mit grossem Abstand!!!!!!! Ich sage nur Weisser Tempel, Schwarzes Dorf und blauer Tempel. Und wenn man es ganz extrem mag ab nach Whiang Kean dort wo der Mekong nach Laos fliesst. Traumhaft.
    Liebe Grüsse

  2. Thailand Freund
    13. Februar 2017 / 10:21

    Der Norden Thailand gehört zu den bedeutendsten Touristenzielen.
    Allein der Weiße Tempel in Chiang Rai ist schon eine Reise wert.
    Auch mich hat er sehr begeistert, die Architektur ist einfach sagenhaft.

  3. Ingrid Heilmeier
    26. Juli 2015 / 09:30

    Vielen, vielen Dank für die ausführliche Information über Thailand. Macht direkt Lust dorthin zufliegen.
    Gruß Ingrid

  4. Peter
    2. Februar 2015 / 02:28

    Hallo Sandra,

    vielen Dank für Deine Erfahrungen und Bilder aus Chiang Mai.

    Gruß Peter

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