Hoch hinaus oder „Dubai sein ist alles“?

Hoch hinaus oder „Dubai sein ist alles“?

Eines steht fest: Dubai hat ein funktionierendes Marketingmonster! Wenn man Passanten nach den Bestandteilen der Vereinigten Arabischen Emiraten befragt, so gibt es in der Regel schon nach 2 Antworten lange Gesichter… Dubai – na klar, kennt jeder. Abu Dhabi – da kommen dank Formel 1 und einiger Reportagen auch noch ein paar Leute drauf. Und dann hört es meist auf: Adschman, Fudschaira, Ra’s al-Chaima, Schardscha, Umm al-Qaiwain? Nie gehört. Können also so wichtig nicht sein, ganz nach dem Motto „Dubai sein ist alles“!

Hoch hinaus: Dubai City aus der Luft

Ich nehme mich da gar nicht heraus: Auch für mich galt Dubai als Inbegriff der Emirate und Schlaraffenland für abenteuerlustige Erlebnisurlauber. Die besten Hotels der Welt, die höchsten Gebäude, das verrückteste Unterhaltungsangebot und eine pulsierende Metropole – diese Kärtchen lagen in meiner gedanklichen Klischeeschublade! So eine Art arabisches Las Vegas der Superlative und ich fand ja das echte Las Vegas schon richtig geil 🙂 Plötzlich ist ganz unvermittelt die Chance da: TUI Deutschland lädt zur Programmpräsentation für den Sommer 2013 die wichtigsten Multiplikatoren aus Print, Rundfunk und den neuen Medien im Exklusiv-Charter nach Dubai. Das lasse ich mir nicht zwei Mal sagen und glücklicherweise passt die Reise zeitlich ganz genau in die Kalenderlücke vor den Seychellen.

Dubai und seine SkyscraperFür mich schlägt das Vorhaben gleich „drei Fliegen mit einer Klappe„: Ich lerne endlich mal Dubai näher kennen. Ich lerne endlich mal die anderen Reiseblogger-Größen näher kennen. Und ich lerne endlich mal die TUI näher kennen 😉 Zwar hatte ich eine handvoll Kollegen (vom Reiseblogger Kollektiv) bereits bei einem „Real life“-Kurzkontakt im Rahmen der Buchmesse zu Gesicht bekommen und auch in die Welt der TUI hatte ich vor einiger Zeit (u.a. auf den Kapverden) kurz hineinschnuppern können. Prägende Eindrücke waren das bis dahin selbstredend nicht. Am Abfluggate des Frankfurter Flughafens identifizierte man die jeweilige Spezies dann doch recht schnell, denn die teilnehmenden ReisebloggerInnen verbringen nicht nur gefühlt jeden zweiten Atemzug im Angesicht eines Smartphones oder Macbooks, sondern ziehen auch ganz augenscheinlich den Altersschnitt der Veranstaltung gewaltig nach unten. Wie hieß einer der angebotenen Dubai-Ausflüge noch gleich? „Tradition und Moderne“ – ein Slogan, der gewissermaßen auch das Verhältnis zwischen Print und Blogosphäre beschreibt, dabei jedoch keinesfalls ein ergänzendes und nützliches Nebeneinander ausschließt.

Dubai schießt hoch hinaus - zumindest architektonisch

Wie es sich für einen absoluten Experten in Sachen Pauschalreisen gehört, führt uns die TUI mit einem bis ins Detail durchgeplanten Rahmenprogramm durch diese Reise. Ja, selbst in luftiger Höhe wird uns Journalisten eine Unterhaltungsshow im Flugzeuggang serviert – quasi „Animation“ im höchsten Maße! So entpuppt sich der direkt vor mir sitzende Passagier nicht als Journalist, sondern als JoJo-Wettkönig Dennis Schleusner aus der letzten „Wetten dass“-Sendung und schon kurz darauf fliegen seine Spielzeuge Sportgeräte galant und rasant durch die Sitzreihen. Es folgen gewiefte Tricks eines Illussionskünstlers sowie gewagte Tanzeinlagen eines jungen Paares – allesamt Darbietungen des GOP Varieté-Theaters, Partner von TUI Deutschland.

Alex von NIEDblog in Dubai - Erlebnisse eines ReisebloggersDas alles ist auf den ersten Blick zwar etwas skurril, aber macht im Zusammenspiel mit einer sehr sympathischen Kabinen-Crew den Flug angenehm und kurzweilig. Nach der Landung in Dubai geht es flott durch die Immigration (nur Heike muss eine Ehrenrunde drehen) und kurz darauf werden wir auf mehrere Busse verteilt, die uns zum Hotel fahren. Wir sind im Palm Tree Court Hotel einquartiert, das zur gigantischen 5 Sterne Anlage des Jebel Ali Golf Resorts gehört. Das Resort erstreckt sich – ganz dubaiuntypisch – nicht in die Höhe, sondern nutzt den vorhandenen Wüstenraum in der Breite und bietet seinen Gästen daher ganztägig einen Fahrservice mit Golfcaddys über das Gelände. Die Zimmer im gehobenen Appartmentstil überzeugen durch ein angenehmes Farbkonzept und eine sehr moderne Einrichtung inklusive separater „Regenwald“-Dusche und freistehender Designerwanne. Am ersten Abend werden wir bei einem exzellenten Dinner unter freiem Himmel empfangen, wobei mir nach und nach bewusst wird: Alex, du wirst hier einige Überraschungen erleben!

Dennis Schleusner mit den Bloggerinnen Heike, Nina und AngieAusgehend von den „drei Fliegen mit einer Klappe“ kann ich mir vor allem im Hinblick auf die insgesamt 9 eingeladenen Blogger am schnellsten ein erstes Urteil bilden. Klar, jeder hat seine eigene (Web-)Identität, seine eigenen Ansichten und Schwerpunkte, seinen eigenen Stil und seinen eigenen Hintergrund. Und doch passt es schon am ersten Abend erstaunlich gut zusammen. Während es online zumindest gefühlt in der Szene doch gelegentlich mal etwas dickere Luft gibt, scheinen sich hier 9 Blogger eingefunden zu haben, die sich nicht bei jeder Gelegenheit profilieren müssen, die sehr konstruktive Gespräche führen und auch einfach gemeinsam viel Spaß haben können. Ich bin ganz ehrlich – das hatte ich so nicht unbedingt erwartet … Angelika, Heike, Marianna, Nina, Melanie, Jörg, Christoph und Johannes – es war mir ein großes Fest! 🙂

Luxushotel Burj al Arab in DubaiAm zweiten Tag geht es (wie eigentlich jeden Morgen) früh aus den Federn, um pünktlich am Bus zu unserem Ausflugsprogramm zu sein. Gleich 6 verschiedene Touren – von der Katamaranfahrt über eine Ganztagestour durch Abu Dhabi bis zur Quadrallye durch die Wüste – hat TUI ausgetüftelt und zur Auswahl gestellt. Für mich ist klar: Bei meiner Dubai-Premiere möchte ich auch was von Dubai sehen. Und so habe ich dann auch mit „Tour 3: Dubai – Tradition und Moderne“ die vermeintlich wesentlichen Highlights und Sehenswürdigkeiten Dubais abgedeckt. Ich nehme es mal vorweg: die große Liebe wurde es leider nicht. Dubai ist beeindruckend, hooooch und noch höher, stellt unzählige Weltrekorde auf und versucht die Urlaubsfreuden sinnbildlich in Zement zu gießen. Was sich leider nicht mit Bagger und Kran errichten lässt, ist das Herz. Das Leben. Die Emotionen. Es könnte so schön sein, vor allem da der (ölgetränkte) Geldbeutel für jeden noch so verrückten Wunsch offensteht.

Tradition oder Tourismus-Scheinwelt für Europäer?

Stattdessen treffe ich indische Verkäufer auf den „traditionellen Souqs“, die mit deutschen Floskeln („Billiger billiger billiger“, „Wir lieben Lebensmittel“ u.a.) umherbrüllen und ALDI-Schilder an Ihren Ständen befestigt haben. Statt arabischen Spezialitäten locken vor allem westliche Großkonzerne von Vapiano über MC Donalds bis Starbucks. Ja, Skifahren bei 35 Grad Außentemperatur mag witzig sein. Ein Blick vom höchsten Gebäude der Welt mag imponieren. Und die Bellagio-Imitation ist größer als das amerikanische Original. Und dennoch wirkt es wie ein Mitfünfziger mit Identitätskrise, wie eine Stadt mit Profilneurose. Was ist die Seele von Dubai? Ich habe sie nicht gefunden.

Blick vom höchsten Gebäude der Welt: Burj Khalifa in DubaiStatt Milliarden in Skyscraper zu investieren, sollte man die City „renaturalisieren“, ihr Charme einhauchen und sie mit Leben füllen. DANN kann ich mir vorstellen wiederzukommen, um eines Tages wie von selbst den Werbeslogan hinauszuposaunen: DAS ist „definitely Dubai“! Jeder hat eine zweite Chance verdient und schon heute steht für mich fest: das nächste Mal Dubai wird mich vor allem hinter die Fassaden führen. Hinter die höchsten Gebäude der Welt auf der Suche nach dem „echten“ Dubai. Denn das ist es, was Reisen für mich ausmacht – neue Kulturen kennenzulernen und neue Eindrücke mitzunehmen. Keine Mikrowellenkost oder Replikate. Insofern waren die 3 Tage in Dubai für mich sehr lehrreich – es sollte eben nicht immer höher, weiter und schneller sein. Ein Sprichwort sagt „Die Seele reist nicht mit der Geschwindigkeit eines Düsenflugzeuges, sondern mit der eines Kamels„. Irgendwie passend.

TUI Präsentation des Sommerprogramms in DubaiUnd dann war da natürlich noch die liebe TUI, wegen deren Programmpräsentation wir ja eigentlich überhaupt erst in das Emirat eingeflogen wurden. Zum ersten Mal wohlgemerkt waren auch Reiseblogger mit von der Partie und TUI gab vorab per Pressemitteilung zu verstehen, die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. Dafür erstmal ein Chapeau nach Hannover! Und tatsächlich ergab es sich dann vor Ort recht schnell, dass wir nicht nur Statisten für die Quote sind, sondern als Gesprächspartner und Vielreisende mit frischen Ideen durchaus gefragt sind. Kein Entscheidungsträger aus der TUI-Führungsriege ließ es sich nehmen, mit uns über die Dachmarke allgemein, die Zukunftsvisionen und die eigenen Produkte ins Gespräch zu kommen. Es entwickelten sich Situationen, in denen der übliche Smalltalk plötzlich in tiefgründige Fachgespräche umschwenkte und bei genauer Betrachtung war eine gewisse Verwunderung nicht zu verbergen: „Hey, die haben ja richtig gute Ideen und tippen nicht bloß irgendeinen Unsinn ins Netz.“

Christian Clemens - neuer CEO der TUI DeutschlandBei den anwesenden Kollegen aus den traditionelleren Bereichen Print & Hörfunk war die Zurückhaltung und Skepsis bedeutend größer. Da kamen noch in der Pressekonferenz Fragen auf, ob die TUI denn tatsächlich beabsichtige, nächstes Jahr „NOCH MEHR BLOGGER“ einzuladen. Mario Köpers, Leiter der Unternehmenskommunikation und sozusagen „Vater der Blogger-Einladungen“, führte gekonnt durch das Programm und meisterte auch solch kritischen Zwischenfragen souverän. Vielleicht versteht auch der letzte Journalist bald, dass Blogger keine Bedrohung sind, sondern eine moderne Ergänzung der touristischen Medienlandschaft. A propos modern – das ist überraschenderweise auch mein Eindruck von der gesamten TUI. Frisch und kreativ, voller Tatendrang und Inspiration kamen sie daher – die Herren aus der Führungsetage von TUI Deutschland. An der Spitze der neue CEO Christian Clemens, der lässig im Dubai-Poloshirt von seinen Plänen berichtete und bei dessen Worten wohl auch in Hannover der ein oder andere Mitarbeiter Augen machen wird.

Die neuen Reisewelten bei TUI mit dem Slogan: MEIN URLAUBEs weht ein frischer Wind durch Niedersachsen! Statussymbole wie große Dienstwagen sollen der Vergangenheit angehören, stattdessen stehen Kundenzufriedenheit und Nachhaltigkeit auf dem Programm. Dass auf der Bühne in Dubai nur Männer referierten, missfiel dem gebürtigen Schweden Clemens gewaltig. In einem Konzern mit knapp 70% weiblichen Beschäftigten, muss es nach seiner Ansicht auch Damen in den höchsten Positionen geben. Der Familienvater bietet jedem Angestellten das „Du“ an und gibt ein klares Zeichen: TUI soll sich mit den Schwerpunkten Service und Kundenbindung in der Weltklasse etablieren. Grundgerüst dieses Vorhabens sind die neuen, sieben Reisewelten der TUI, bei denen jedem Gast „maßgeschneidert und handverlesen“ das passende Urlaubsangebot versprochen wird. Wir sind gespannt wo der Weg hinführt!

Info: Ich wurde von TUI Deutschland zur Programmpräsentation nach Dubai eingeladen. Ein schöner Artikel über das Verhältnis zwischen Bloggern und klassischem Print auf o.g. Event sowie Diskussionen zu Ethik und Moral finden sich übrigens auch beim Kollektiv.

[HIER GEHT’S ZUM FOTOALBUM: DUBAI 2012]

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Allgemeine Reisetipps
Deutsche Staatsbürger erhalten mit einem gültigen Reisepass (mindestens noch 6 Monate) ein kostenloses Visum bei Einreise am Flughafen. Dieses Besuchervisum (Stempel im Pass) besitzt eine Gültigkeit von 30 Tagen und kann gegen Gebühr auf 60 Tage verlängert werden. Die Auswahl hochwertiger Unterkünfte ist in Dubai in etwa vergleichbar mit den Ölvorkommen des Emirats – sie ist gefühlt unendlich! Vor allem im gehobenen Segment haben Urlauber sprichwörtlich die „Qual der Wahl“, wenn es um die schönsten Tage des Jahres gehen soll. Im Rahmen unseres Aufenthaltes waren wir im Palm Tree Court Hotel der Jebel Ali Resorts untergebracht: Die Anlage ist fast schon etwas zu weitläufig, aber insgesamt sehr edel gestaltet und wartet mit einer herausragenden Ausstattung! Ob nun Luxusbleiben wie das Armani im Burj Khalifa, das legendäre Atlantis Hotel auf der Palmeninsel, die romantische Wüstenoase Al Maha Desert Resort oder auch das Familienhotel Jumeirah Beach in Dubai – Ihren Urlaubsfreuden wie aus 1001 Nacht sind keine Grenzen gesetzt. Von Deutschland aus erreichen Sie Dubai ohne Zwischenstopp je nach Saison unter anderem mit Lufthansa, AirBerlin, Tuifly, Condor und Emirates.

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Alex
Alex

Alex Mirschel hat FINEST PLACES bereits 2010 gegründet und viele Jahre unter dem Namen Niedblog zu einem der einflussreichsten Luxus-Reiseblogs in Europa entwickelt. Seit dem Rebranding 2022 ist er unter FINEST PLACES unterwegs. Der Frankfurter Diplom-Verwaltungswirt war ursprünglich im öffentlichen Recht tätig und hielt einen Lehrauftrag als Dozent für Soziologie. Heute ist er selbstständiger Berater und Netzwerkpartner von Realizing Progress. Der Digital-Experte entwickelt Strategien, Kommunikationskonzepte und begleitet Veränderungsprozesse von Unternehmen und Destinationen.

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3 Kommentare

  1. 29. November 2012 / 14:28

    Auch wieder ein schöner Bericht über Dubai. Und obwohl alle sagen Dubai fehlt das Herz und die Seele – ich möchte es nun auch endlich mal live sehen!

    Schöne Bilder. Hoch hinaus. Schon beachtlich was die da so alles erbauen.

    LG Christina

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