Baumhaushotel Wipfelglück: Ein Wochenende im Spessart

Baumhaushotel Wipfelglück: Ein Wochenende im Spessart

Füchse und Hasen sind Tiere, die allzu gerne ihren Platz in Mythen und Fabeln einnehmen und dabei als vergleichsweise ruheliebend oder gar scheu charakterisiert sind. So beschreibt dann auch das Sprichwort vom abendlichen Gruß des Fuchses und des Hasen einen Ort, der idyllisch und sehr entspannt daherkommt. Industrie, Hochhäuser, Autos, Geschäftsleute, Hektik und Stress? Fehlanzeige. Klingt zunächst nach einem abgelegenem Dorf in der Mongolei – gefunden habe ich es dann jedoch im kleinen Spessart-Örtchen Mönchberg.

Baumhaushotel Wipfelglück: Ein Wochenende im Spessart

Schon länger lag mir Sandra mit dem Wunsch im Ohr mal ein richtig kuscheliges Entspannungs-Wochenende zu verbringen, ohne Internet und Anrufe, dafür lieber in einer gediegenen Location und bestenfalls mit nicht allzu weiter Anfahrt. Das klingt zunächst einmal nach der sprichwörtlich „eierlegenden Wollmilchsau“, zumal es dann bitte auch nicht allzu viel kosten sollte. Ich habe zwar noch die ein oder andere Hotel-Option offen, aber auf „just another hotel room“ hatte ich ehrlich gesagt keine Lust. Es musste mal was neues her… und Sandra stieß bei der Online-Recherche auf ein verheißungsvolles Projekt: „Guck mal Schatz, im Spessart gibt’s jetzt ein Baumhaushotel!“

Baumhaushotel Wipfelglück im Spessart-Ort Mönchberg

„Baumhaushotel“? Was ist das denn bitte? Der Anbieter scheint recht jung am Markt zu sein, hat aber an gleich zwei Standorten das neuartige Übernachtungskonzept mitten in den Wald integriert und verspricht dementsprechend sehr naturnahe Erlebnisse. Kein Fernseher, keine Dusche, keine Rezeption. Einfach wir und der Wald. Klingt auf den ersten Blick genau passend – der Preis von guten 200 EUR für 2 Erwachsene pro Nacht lässt mich dann allerdings erstmal schlucken. Ein eher glücklicher Zufall, als mir kurz darauf ein Angebot vom „Journal Frankfurt“ in die Hände fällt – ein Magazin, das mir als gebürtigem Frankfurter recht zusagt und eine Fülle an Tipps und Terminen für nette Events gibt. EUR 39,80 soll das Jahresabo mit 12 Ausgaben kosten und als Bonus gibt es einen Übernachtungsgutschein für ebenjenes Baumhaushotel inklusive Frühstück obendrauf. Deal! 🙂

Betten im Baumhaushotel - Noch gemütlicher als sie aussehen

Die Fahrt aus dem Taunus nach Mönchberg in Unterfranken dauert nur eine gute Stunde und die nette Mitarbeiterin vom Baumhaushotel Wipfelglück erwartet uns bereits mit dem Schlüssel. Insgesamt sind eine handvoll der hölzernen Hütten hier in den Wald integriert und in ausreichend Abstand voneinander verteilt, sodass wirklich größten Wert auf Ruhe gelegt wird. Die Heizung läuft bereits und zaubert wohlige Wärme in die gute Stube, in der wir uns sofort heimisch fühlen. Ein Doppelbett, ein kleines WC mit Waschbecken, ein Stockbett (somit auch für Familien sehr gut geeignet) und ein Esstisch befinden sich im Inneren, die große Terrasse lädt bei 0 Grad und Schneefall heute nicht wirklich zum gemütlichen Verweilen ein. Umso mehr kann man es sich im Bettchen gemütlich machen…

Große Abenteuer locken in der Region um Mönchberg nicht: es gibt eine nette Altstadt mit einigen guten Restaurants, ein Frei- und Hallenbad sowie endlose Wälder und Wiesen für Spaziergänge. Und dann ist sie wieder da – diese RUHE. Schon nach wenigen Minuten fühlt man die Erdung und wie der Körper zunehmend entspannt. Einfach mal abschalten vom stressigen Alltag und die Seele baumeln lassen, während sich draußen Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen…

Am Morgen bringt der hiesige Bäcker aus dem Ort frische Brötchen, diverse Aufstriche, heißen Kaffee und kalten Orangensaft sowie das nötige Geschirr liebevoll verpackt in einem großen Weidekorb direkt ans Baumhaus. Ja, es war ein gelungener Tagestripp ins Baumhaushotel im Spessart! Die Normalpreise finde ich etwas ambitioniert, aber die Mitarbeiterin ließ verlauten, dass die Häuser seit Monaten voll belegt sind – das Konzept scheint also aufzugehen. Wer Ruhe inmitten der Natur sucht, ist hier am richtigen Ort. Der Begriff „Hotel“ ist jedoch mangels Rezeption oder anderer Hotelleistungen etwas irreführend – letztlich sind es sehr schöne Ferienhäuser im Wald. Das macht die Sache natürlich nicht schlechter. Wer es lieber städtisch mag, findet übrigens tolle Unterkünfte bei Wimdu.

Alex
Alex

Alex Mirschel hat FINEST PLACES bereits 2010 gegründet und viele Jahre unter dem Namen Niedblog zu einem der einflussreichsten Luxus-Reiseblogs in Europa entwickelt. Seit dem Rebranding 2022 ist er unter FINEST PLACES unterwegs. Der Frankfurter Diplom-Verwaltungswirt war ursprünglich im öffentlichen Recht tätig und hielt einen Lehrauftrag als Dozent für Soziologie. Heute ist er selbstständiger Berater und Netzwerkpartner von Realizing Progress. Der Digital-Experte entwickelt Strategien, Kommunikationskonzepte und begleitet Veränderungsprozesse von Unternehmen und Destinationen.

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1 Kommentar

  1. 20. November 2012 / 14:18

    Hehe, das ist doch mal eine nette Abwechslung zu Luxushotels.
    Ein kleines WC – besonders wichtig! Ich hätte da Nachts keine Lust runter zu klettern. So klingt es nach einem witzigen Abenteuer 🙂

    LG Christina

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